Russische Brezeln oder Olgabrezeln

Kennt ihr russische Brezeln? Bzw. werden sie auch gerne Olga-Brezeln genannt. Wenn ihr aus Baden Württemberg kommt, dann vermutlich ja. Denn dort werden sie heute noch in vielen Bäckereien verkauft. In anderen Städten, in denen ich bereits gelebt habe, habe ich sie bisher noch nicht allzu oft gesehen. Die russische Brezel wurde von einem Stuttgarter Zuckerbäcker für Königin Olga von Württemberg kreiert. Gott sei Dank war das damals so, denn sonst hätte ich sie nie kennengelernt 🙂

Die russische Brezel bzw. Olga-Brezel besteht aus einem Blätter- und Schokoladenmürbteig.

Russische Brezel – der heimliche Nachtisch

Ich weiß ja nicht, wie das früher zu Schulzeiten bei euch war, aber ich hab von Muttern immer ein schön geschmiertes Pausenbrot in der Vesperdose mitbekommen. Und nie, wie ein paar andere Klassenkameraden, Geld für den Schulbäcker. Die Brote waren ja eigentlich auch meist ganz lecker, wenn auch manchmal etwas trocken. Vor allem reine Roggenbrote waren zu Jugendzeiten und eigentlich auch jetzt noch so überhaupt nicht mein Ding. Also hab ich mir durchaus auch mal „heimlich“ was beim Schulbäcker gekauft. Ich weiß noch, wie gut seine Käse-(Speck)-Schnecken waren. Ab und zu musste zum (nicht immer) trockenen Pausenbrot aber auch mal noch ein Nachtisch her. Und diesen Nachtisch gab es eben oft in Form einer russischen Brezel bzw. Olga-Brezel.

Russische Brezeln ist ein Gebäck mit Ursprung aus Baden Württemberg.

Ich hab die Teile geliebt und liebe sie auch heute noch. Ich glaube ja tief im Herzen, dass meine Mutter wusste, dass ich mir heimlich etwas kaufen werde und mir nicht geglaubt hat, wenn ich ihr das halbe Brot wieder mit nach Hause brachte und versucht habe zu erzählen, dass es einfach zu viel war und ich es nicht geschafft habe. Zu welcher Fraktion habt ihr gehört? Habt ihr immer ein geschmiertes Brot mitbekommen oder durftet ihr euch täglich was beim Bäcker kaufen?

Russische Brezeln / Olgabrezeln

Portionen 15 Stück

Zutaten

  • 1 Packung frischer Blätterteig
  • 125 g Mehl
  • 20 g Backkakao
  • 75 g kalte Butter
  • 1 Ei (M)
  • 60 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • eventuell gehobelte Mandeln

Zubereitung

  1. Für den Mürbteig das Mehl und den Kakao in einer Schüssel vermischen. Die beiden Zuckersorten, die kalte Butter in Würfel und das Eiweiß zugeben und alles zu einem glatten Mürbteig kneten. In Frischhaltefolie wickeln und mindestens 30 Minuten kalt stellen.
  2. Den Mürbteig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche auf die Hälfte der Größe des Blätterteigs ausrollen und darauflegen. Die andere Hälfte des Blätterteigs nun darüber klappen und mit dem Wellholz auf ein Rechteck (30x25 cm) ausrollen. Nun habt ihr einen 3 Schichten Teig aus Blätterteig, Mürbteig, Blätterteig.
  3. Die Platte in Streifen schneiden (2x25 cm) und wie eine Kordel gegeneinander drehen. Entweder eine Brezel oder einen Kringel formen und die Enden leicht zusammen drücken. Auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen.

  4. Das übrige Eigelb mit 1 EL Milch verrühren und die Brezeln bzw. Kringel damit einpinseln. Wenn gewünscht mit gehobelten Mandeln bestreuen. Das Gebäck bei 220 °C Ober-/Unterhitze ca. 10 Minuten backen.

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21 Kommentare

  1. Alexandra

    Hallo Ines,
    die sehen sehr gut aus. Da wäre auch für meinen Nachtisch etwas.
    Und ich hab was dazugelernt, ich dachte das dunkle wäre eine Nussfüllung und kein Mürbeteig.

    Gruß,
    Alexandra

    Antworten
    • Ines

      Liebe Alexandra,
      ich glaube es gibt sie auch mit Nuss hier in Bayern. Bei uns kommen sie traditionell aber so daher 😀
      Liebe Grüße,
      Ines

      Antworten
  2. Anna C.

    Ich bin begeistert- die Russen-Brezel wird auch hier nur noch selten verkauft, mit Schoko-Teig noch seltener. Super!

    Antworten
    • Ines

      Das freut mich. Schön, dass sie doch so viele noch kennen und genau so lieben wie ich.
      Liebe Grüße,
      Ines

      Antworten
  3. Jasmin

    Also ne, die kenn ich nicht. Sind mir auch noch nirgendwo untergekommen, diese Brezen. Sehen aber lecker aus <3 Ist noch was übrig, dann würde ich das mal probiiiieren 🙂

    Viele Grüße
    Jasmin

    Antworten
    • Ines

      Dann werde ich da mal welche backen und dir rechtzeitig Bescheid geben und du kommst zu Tee und Kuchen vorbei. Deal?
      Liebe Grüße,
      Ines

      Antworten
  4. Bille

    Hallo Ines,,,,
    Die Sache mit dem Pausenbrot kenne ich auch,:-):-):-)
    Die Brezel sind mir nicht bekannt,,,werden aber nach gebacken,
    Lieben Gruß Bille

    Antworten
    • Ines

      Liebe Bille,
      ha, schön dass es noch jemandem so ging 😉 Ich bin gespannt was du zu den Brezeln sagst.
      Liebe Grüße,
      Ines

      Antworten
  5. Martina

    Ich hab auch immer irgendein gesundes Brot mitbekommen. Ganz neidisch war ich immer auf einen Klassenkameraden, denn der hatte immer ein Nutella-Brot dabei. Und er hat mittig rein gebissen, und hatte dann die Nutella bis zu den Ohren kleben. Jeden Tag. Der hat einfach nie dazu gelernt…. Wahrscheinlich läuft er immer noch so rum…
    LG Martina

    Antworten
    • Ines

      Haha, auf Nutellabrote war ich auch immer neidisch. Die gab es bei uns früher nämlich zu Hause nicht. Ich würde deinen Klassenkameraden zu gerne sehen um zu schauen ob er noch mit Nutella im Gesicht rumläuft 😀
      Liebe Grüße,
      Ines

      Antworten
  6. Irina Bähr

    Die russischen Brezeln (Russen-Brezeln?) kenne ich weder aus Deutschland noch aus Russland. Genauso wenig kennt man in Russlan den Russischen Zupfkuchen oder die Russischen Eiern.

    Antworten
    • Ines

      Liebe Irina, wie du sicherlich im Beitrag gelesen hast wurden sie für eine russische Zarentochter namens Olga in Baden-Württemberg gebacken. Daher der Name. Ich habe nie behauptet das sie aus Russland kommen ? Beste Grüße, Ines

      Antworten
  7. Bernd

    Liebe Ines.
    Als Schwabe kenne ich diese Brezeln sehr wohl,
    während der Schulzeit konnte ich sie mir eigentlich
    kaum leisten. Ab und zu mal eine Laugenbrezel für 12 Pfennige
    in der ersten Schulklasse. Die Brezeln kosteten ja da schon
    fast eine Mark.
    Die Herkunft des Namens der Olgabrezel ist sehr interessant,
    obwohl eigentlich logisch, wenn man Stuttgart (Schduagort) kennt.
    Sehr bekannt natürlich das Olgäle. So sagen nicht nur die Stuttgarter
    zum Olgahospital für Kinder und Jugendliche im Stuttgarter Westen.
    Olga als Zarentochter in St. Petersburg zur Welt 1822.
    Mit 24 Jahren heiratete Olga in Russland den Kronprinzen Karl von Württemberg.
    Ein paar Monate später zog das Paar unter großem Jubel der Bevölkerung in Stuttgart ein.
    Nach Königin Katharina war von (1816 bis 1819) war Olga die zweite russische Zarentochter,
    die auf den württembergischen Thron kam.

    Das Rezept ist mir auf Anhieb sehr gut gelungen, jedoch die 7 Päckchen Vanillinzucker scheinen mir ein Druckfehler zu sein.
    Ich nahm nur 1 Päckchen

    Danke für das leckere Rezept
    Liebe Grüße aus dem wilden Süden

    Antworten
    • Ines

      Lieber Bernd, oh weh ja. Ich hab die Menge schon korrigiert. Vielen Dank für deine großartige Rückmeldung. Ich muss die Olgabrezeln auch unbedingt mal wieder machen.
      Liebe Grüße,
      Ines

      Antworten
  8. Karin

    Liebe Ines, ich habe die Olgabrezeln in meinem Urlaub auf der Schwäbischen Alb das erste Mal kennengelernt und ich liebe sie! Werde dein Rezept auf jeden Fall demnächst ausprobieren. Eine Frage habe ich noch. Kann man die Brezeln lagern oder muss man die frisch essen. Und wenn man sie länger aufheben kann, in welchen Dosen bewahrt man sie am besten auf?

    Antworten
    • Ines

      Liebe Karin, Urlaub auf der Schwäbischen Alb klingt wunderbar <3 Ich würde die Brezeln höchsten 1-2 Tage in einer Blechdose aufheben. Blätterteig schmeckt aber frisch gebacken einfach am besten. Lass dir die Olgabrezeln schmecken 🙂 Liebe Grüße, Ines

      Antworten
  9. Eva

    Liebe Ines,
    hier in Ludwigsburg (für kurze Zeit außer Stuttgart auch mal württembergische Residenz) werden die Olga-Brezeln direkt nach dem Backen noch aprikotiert. Das setzt der Olga-Brezel geschmacklich noch das I-Tüpfelchen (oder besser: das I-Krönchen) auf und verleiht ihr einen fürstlichen Glanz. Und ja, ganz recht, das ist natürlich kein russisches Rezept, sondern ein ur-schwäbisches zu Ehren der russischen Prinzessin, die nach Württemberg geheiratet hatte. Danke fürs Rezept und schöne Grüße aus dem wilden Süden

    Antworten
    • Ines

      Liebe Eva,
      stimmt, das mit dem aprikotieren kann ich mir auch sehr gut vorstellen. Ein toller Tipp. Danke 🙂
      Liebe Grüße,
      Ines

      Antworten
  10. Franzi

    Liebe Ines,
    für wieviel Brezeln ist denn dieses rezept gedacht ?
    Liebe Grüsse
    Franzi

    Antworten
    • Ines

      Liebe Franzi,
      das werden 15 Stück. Ich nehm die Angabe mal noch im Rezept mit auf.
      Liebe Grüße,
      Ines

      Antworten
  11. Heike

    Superlecker! Ich kenne die Brezeln als „Königin Olga-Brezeln“. Sie sind für uns der Osterklassiker überhaupt. Danke für das Rezept.

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  1. 24 süße Gebäckideen für kleine Wohlfühlmomente - […] Du musst gar nicht bis nach Russland reisen, um dir eine original russische Brezel zu besorgen. Bis nach Stuttgart…

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Hallo ihr Lieben! Schön, dass ihr auf meinen Blog gefunden habt. Ich hoffe ihr findet ein paar Rezepte die euch ansprechen und kommt immer wieder gerne vorbei. Liebe Grüße, Ines

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