Mit seinem 8. Kochbuch kehrt Tim Mälzer in die Heimat zurück – die Neue Heimat. Optisch schick kommt das Ganze daher, mit einem hochwertigen Leineneinband und einem bunten Bundesadler im Brathähnchen-Look auf dem Cover.
Inhalt und Struktur
Diesmal widmet sich Mälzer aber nicht nur der traditionellen deutschen Küche wie im Vorgänger „Heimat“. Er denkt etwas internationaler auch an die Länderküchen, die mittlerweile ebenfalls großen Einfluss auf das haben, was in den Töpfen und in den Backöfen hierzulande gerne zubereitet wird. Und so schreibt Mälzer in der Einleitung: „Das Kochbuch „Neue Heimat“ weitet den Blick nun, so wie auch Deutschland in den vergangenen vier Jahren den Blick geweitet hat“. Der Inhalt unterteil sich dabei in 11 Kapitel: von Salat, Hack und Suppen über Wurst, Vegetarisches, Fisch, Fleisch & Geflügel bis hin zu Pasta, Grillen und Süßes. Für jeden ist etwas dabei.
Knödelauflauf mit Bohnen-Tomaten-Salat, Cevapcici vom Lamm mit Kichererbsenpüree, Pilzkraftbrühe mit Knödeln, pochierte Eier mit Blattspinat und Kartoffelpü, Mozzarella mit Rhabarber oder Asia-Tatar mit schwarzem Rettich. Und bei jedem Rezept denke ich: Oh, das muss ich auf jeden Fall noch ausprobieren. Und das war jetzt nur eine kleine Auswahl der vorgestellten Gerichte.
Haptik und Optik
Wie bereits oben erwähnt ist das neueste Kochbuch von Tim Mälzer in graues Leinen gekleidet. Mittig darauf ein bunter, eierlegender Adler. Autorenname und Titel sind in gleichem Ton mit Folie draufgeprägt. Auch dieses Werk hat ein Lesebändchen, so dass man sich sein bevorstehendes Rezept markieren kann. Schlägt man das Buch auf, wird man erstmal vom neonfarbenen Vor- und Nachsatz überrascht. Großflächige, hübsche Rezeptbilder schmücken das Buch. So kann man sich jedes Rezept perfekt vorstellen.
Ausprobiert: Zimtschnecken nach Tim Mälzer
Ich hab mich fürs Erste jedoch auf das süße Kapitel konzentriert. Es passt doch auch super zur kälteren Jahreszeit jetzt. Tim Mälzer bietet hier beispielsweise Rezepte für Baklava aus der Türkei, Topfenknödel aus Österreich, Rote Grütze aus Deutschland oder Zimtschnecken aus Schweden an.
Am Ende haben die Zimtschnecken das Rennen gemacht, weil mir schon das Wasser im Mund zusammen lief als ich daran dachte, wie die ganze Wohnung wieder herrlich duften wird. Mit ein paar Gramm mehr Mehl als in Mälzers Rezept angegeben, ist mir dann auch ein wunderbar fluffiger Hefeteig gelungen. Die Füllung besteht hier aus reichlich geschlagener Butter und jeder Menge Zimt. Die Butter wird beim Backen wieder flüssig und karamellisiert in Verbindung mit dem Zucker am Boden der Backform.
Mein Fazit
Beim Duchblättern wird man feststellen, dass auch diesmal wieder Mälzer-typische Rezepte ohne Chichi und viel Angeberei zu finden sind. Einfach, bodenständig und gut. Solche Kochbücher hat man gerne im Regal stehen. Wer internationale Küche liebt und ein Allround-Talent unter den Kochbüchern sucht, der wird bei Tim Mälzers neuem Kochbuch definitiv fündig.
Geb. Ausgabe: 304 Seiten
Verlag: mosaik (Verlagsgruppe Random House)
ISBN: 978-3-442-39338-1
Preis: [D] 20,00€ / [A] 20,60€
Zimtschnecken nach Tim Mälzer
Zutaten
Hefeteig
- 20 g frische Hefe
- 240 ml lauwarme Milch
- 60 g Zucker
- 500 g Mehl
- 1 ½ TL Salz
- 1 Ei (M)
- 75 g weiche Butter
Zimtbutter
- 200 g weiche Butter
- 100 g Zucker
- 1 ½ TL Zimt
- 20 g Butter für die Form
Guss
- 30 g Apfelgelee
- 40 g Puderzucker
Zubereitung
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Für den Teig Hefe zerkrümeln und mit Milch und Zucker glatt rühren. Mehl, Salz, Ei und Butter in eine Schüssel geben. Hefemilch zufügen. Mit den Knethaken des Handrührers oder der Küchenmaschine 8 bis 10 Minuten zu einem glatten Teig verarbeiten. Abgedeckt an einem warmen Ort 1 Stunde gehen lassen.
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Für die Zimtbutter Butter, Zucker und Zimt in einer Schüssel mit den Quirlen des Handrührers oder der Küchenmaschine 5 Minuten cremig rühren.
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Eine ofenfeste Form (ca. 25 x 15 cm, alternativ eine mit Backpapier ausgelegte Springform 26 cm Ø) mit Butter fetten. Hefeteig auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und kurz durchkneten. Mit dem Nudelholz ca. 45 x 35 cm groß ausrollen. Gleichmäßig mit der Zimtbutter bestreichen.
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Den Teig von der langen Seite aus aufrollen. In 10 gleich breite Stücke schneiden und mit den Schnittflächen nach unten in die Form setzen. Weitere 30 Minuten gehen lassen.
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Backofen auf 180 °C (Gas 3, Umluft 160 °C) vorheizen. Zimtschnecken im heißen Ofen auf einem Rost auf der mittleren Schiene 45 Minuten backen. Auf einem Kuchengitter 10 Minuten abkühlen lassen.
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Apfelgelee in einem kleinen Topf schmelzen und die Schnecken damit bestreichen. 10 Minuten trocknen lassen.
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Puderzucker mit 1 EL Wasser glatt rühren und auf die Schnecken streichen. In der Form lauwarm abkühlen lassen. Dann aus der Form lösen und servieren.
Dieses Rezept ist legendär. Schmeckt wie auf der Priesbergalm!
Großartig, danke dafür!!!
Vielen Dank für den schönen Kommentar 🙂
Liebe Grüße,
Ines
Ja, unvergleichlich gut. Nur noch solche – auch mit in Rum eingelegten Rosinen ein Gedicht.