[Gastbeitrag] Welfenspeise von Tantin und Professor Hu

Heute geht es weiter mit Kathrin und ihrem Blog Tantin & Professor Hu. Ich leg euch ihren Blog wirklich ans Herz. Ihr findet bei ihr Rezepte von Wildschwein-Hot-Dogs mit Vollkornbun oder Auberginen-Mus mit Granatapfelkernen und noch so viel Tolles mehr. Klingt gut? Ich sag euch: sieht auch so aus :). Kathrin hat mir einen Klassiker aus Hannover mitgebracht: die Welfenspeise. Aber lest und schaut selbst…

Liebe Ines!

Heute bin ich bei Dir Gast und das freut mich sehr. Ich lese Deinen Blog schon lange und verfolge Deine süßen & herzhaften Rezepte aus allen Regionen des Landes und der Welt sehr gerne. Du lebst in München. Ich in Gleidingen in der Nähe von Hannover. Ich habe mal geschaut, die kürzeste Strecke via Würzburg & Nürnberg ist 631 km lang und ich bräuchte mit dem Auto 6 1/2 Stunden. Da sollte man als Gast schon zeitig losfahren.
Welfenspeise
Welfenspeise ohne Alkohol.

Aber wer kommt Dich eigentlich besuchen? Ich heiße Kathrin und blogge seit Juli 2015 auf meinem Blog Tantin & Professor Hu. Professor Hu ist der beste Mann an meiner Seite und der beste Esser meiner Kreationen. Mein Motto ist „Ehrliche Küche. Frisches vom Markt. Einfach Lecker.“ Und so versuche ich mich auch, durchs Jahr zu kochen. Möglichst mit Zutaten aus der Region und der Saison, ansonsten quer Beet. Ich habe Dich gefragt, ob Du einen Wunsch hast, was ich mitbringen soll. Das war Dir egal und das finde ich gut, so konnten die Gedanken frei sein auf der Suche nach einer Rezeptidee für Dich.

Welfenspeise

Nun weiß der, der meinen Blog liest, dass ich auch gerne Wissen sammele und weitergebe. Und was liegt da näher, einmal die Region Hannover zu betrachten und ein lokales Gericht zu Dir in den Süden zu transportieren? Ich habe Dir daher die Welfenspeise ausgesucht. Die gibt es in ihrer weiß-gelben-Variante entsprechend den Farben des Wappen unseres ehemaligen Herrscherhauses angeblich schon seit 200 Jahren bei uns. Sie wird normalerweise mit Weißwein hergestellt und ein hannoverscher Koch hat sie zu irgendeinem Jubiläum kreiert. Gerade im Sommer und auch für alle, die keinen Alkohol mögen, finde ich meine Variante mit Apfelsaft aber besser.
Die Welfenspeise kommt aus Hannover.
Die Welfen denkst Du nun? Ja, wir hatten hier mal ein Königtum Hannover und waren eine Zeitlang auch Könige von Großbritannien und Irland, regiert von den Welfen. Wenn wir spazieren gehen, können wir von einer etwas höher gelegenen Brücke direkt bei uns um die Ecke sogar die Marienburgsehen. Ein märchenhaftes Schloss. Dort läuft derzeit eine Ausstellung, die die Kronjuwelen der Welfenköniginnen und Könige zeigt. Wenn Du also auch mal hier zu Gast sein möchtest, kann ich das nur empfehlen. Aktueller Schlossherr ist übrigens Prinz Ernst-August von Hannover. Den kennt man ja eher mit seiner Gattin Carolin. Oder aus anderen Geschichten. Regenschirme sollen da eine Rolle gespielt haben, ich weiß es nicht so genau…
So, nun aber genug des Ausflugs in die lokalen Adelsgeschlechter und der Klatschpresse. Nach einem schönen Tag auf dem Schloss oder auch nach einem schönen Rundgang bei Dir in München passt dieser leichte Nachtisch ganz wunderbar zur Erfrischung. Er ist zudem gut vorzubereiten, also auch prima zum Mitbringen, wenn man mal irgendwo zu Gast ist. Viel Spaß beim Ausprobieren! Und noch einmal vielen Dank, dass ich vorbei kommen durfte, liebe Ines.
Welfenspeise kann man auch super ohne Alkohol zubereiten.

Rezept für ca. 4 Portionen

für die weiße Creme:

– 40 g Speisestärke
– 3 Eiweiß, steif geschlagen
– Mark einer Vanilleschote
– 350 ml Milch
– 40 g Zucker

für die gelbe Creme:

– 3 Eigelb
– 60 g Zucker
– 250 ml naturtrüber Apfelsaft, gerne aus einer säuerlichen Sorte
– 1-2 EL Zitronensaft frisch gepresst
– feiner Abrieb von 1/2 Bio-Zitrone
– 10 g Speisestärke

Zubereitung

Zuerst nimmst Du ein paar schöne Gläser bereit. Dann schlägst Du das Eiweiß steif und stellst es beiseite. Das Eigelb für die gelbe Creme aufbewahren. Nun folgt die Zubereitung der weißen Creme. Zuerst gibst Du etwas von der Milch in eine separate kleine Schale und rührst dort die Speisestärke ein. Dann kochst Du die Milch zusammen mit dem Mark einer Vanilleschote, der ausgekratzten Schote selbst und dem Zucker kurz auf. Zieh die Mischung kurz von der Herdplatte und rühre schnell und kräftig die Stärkemischung ein. Dann wieder Hitze unter ständigem Rühren zuführen, bis es anfängt zu blubbern. Nun gibst Du in diese Mischung das geschlagene Eiweiß und hebst es fluffig unter. Ab damit in die Gläser. Du kannst auch kleine Weckgläser nehmen oder was Dir an Größe & Form am besten gefällt.
Für die gelbe Creme verrührst Du als nächstes alle Zutaten in einem hohen, schlanken Topf und erhitzt diese Mischung auf mittlerer Hitze auf der Herdplatte. Dabei rührst Du kräftig, bis alles schaumig anfängt zu köcheln und dann cremig wird. Rühre noch 1-2 Minuten weiter und stelle den Topf danach in kaltes Wasser. Nochmal weiterführen, bis die Creme soweit abgekühlt ist, dass sie als zweite Schicht in die Gläser gefüllt werden kann. Das hat Professor Hu durchgeführt, er kann das mittlerweile sehr gut und ist als Handmodel durchaus geeignet, wie ich finde.
Nun stellst Du die Gläser für ein paar Stunden oder auch über Nacht in den Kühlschrank. Zum Servieren kannst Du ein paar Zweige Zitronenmelisse dazugeben. Ich habe das aber nicht gemacht, denn das Welfenwappen als Vorlage für diese Nachspeise enthält kein Grün. Lass es Dir schmecken. Sei glücklich!

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3 Kommentare

  1. Ingrid -auchwas-

    Super! Feine Nachspeise und ein toller Post.
    Liebe Grüße und eine schöne Restwoche
    Ingrid

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  2. Barbara

    Schönes Rezept! Und wie passend in der Münchner Küche: wurde München doch von Heinrich dem Löwen, einem Welfen, gegründet 🙂

    Antworten
  3. Tantin und Professor Hu

    Liebe Ines,
    es war schön, von Dir eingeladen zu sein und für Dich zu werkeln! Vielen Dank für Deine liebe Einleitung & viele Grüße,
    Deine Kathrin

    Antworten

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Hallo ihr Lieben! Schön, dass ihr auf meinen Blog gefunden habt. Ich hoffe ihr findet ein paar Rezepte die euch ansprechen und kommt immer wieder gerne vorbei. Liebe Grüße, Ines

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