Irgendwie schwelge ich momentan Gebäck-technisch im Schwäbischen. Nachdem es neulich schon ein paar russische Brezeln gab, kommen heute noch Flammende Herzen hinzu. Ich weiß ganz ehrlich nicht, woher der Name kommt, denn die Herzen sehen überhaupt nicht herzig aus. Vermutlich hatten sie damals eine Herzform und haben so ihren Namen erhalten. Aber egal wie das Gebäck jetzt aussieht, es schmeckt einfach ganz wunderbar.
Ein paar mal im Jahr fahren wir nach Schwäbisch Gmünd. Wer es nicht kennt: Schwäbisch Gmünd liegt östlich von Stuttgart. Meine Mutter wurde dort geboren und ist dort ebenfalls aufgewachsen. Wir haben immer gerne meinen Patenonkel und seine Frau in Gmünd besucht. Früher lebte auch noch meine Tante mit Cousine und Cousin dort. Neben den Besuchen der Familie gab es aber auch bestimmte Läden in denen eingekauft wurde. Es gab eben die beste Tellersülze bei jenem bestimmten Metzger, die besten Salzweckle beim Bäcker X und auch die für Gmünd typischen Briegel (eine Art Seele mit Salz und Kümmel) wurden auf Vorrat in größeren Mengen eingekauft und zu Hause eingefroren.
Doch das Highlight am Ende des Tages war der Besuch und Einkauf bei der Konditorei Stahl in der Sebaldstraße. Dort gab es wunderbare und so köstliche Torten, Kuchen, Backwaren und eben auch Kleingebäck. Neben Tortenstücken haben wir jedes mal auch zwei Flammende Herzen mitgenommen, denn mit buttrigem Sandgebäck bekommt man mich sofort. Gefüllt waren sie entweder mit Marmelade oder es gab sie auch mit einer Schokoladencreme. Leider hatte eines Tages genau diese Konditorei nach Jahrzehnten bei einem weiteren Besuch plötzlich geschlossen. Doch jetzt hab ich es endlich geschafft, die Flammenden Herzen selber zu backen und hab nun ein erprobtes Rezept auf dem Blog. Und- auch wenn sie das bei mir nicht schaffen- wenn ihr die Herzen in eine Dose packt, dann halten sie sich sogar 1-2 Wochen ohne Probleme.
Flammende Herzen
Zutaten
- 200 g weiche Butter
- 100 g Puderzucker
- 1 Ei (M)
- 300 g Mehl
- 1/2 TL Backpulver
- 1 Prise Salz
- 1 TL Zitronenschale
- 2 EL Milch
- 150 g Pflaumenmus (oder andere Marmelade)
- 150 g Vollmilch- oder Zartbitterkuvertüre
Zubereitung
-
Auf einen Backpapier Dreiecke vorzeichnen. Untere Kante 9 cm Breite und in der Höhe ebenfalls 9 cm. So lassen sich die Dreiecke später leichter aufspritzen und sind gleich groß.
-
Für den Teig die weiche Butter, 1 Prise Salz und den Puderzucker cremig rühren. Das Ei, Milch und die Zitronenschale unterrühren
-
In einer separaten Schüssel das Mehl mit Backpulver vermischen. In die Buttermasse sieben und zügig miteinander vermengen. Es entsteht ein zäher, dicklicher Teig.
-
Die Masse nun in einen Spritzbeutel mit Sterntülle füllen und auf die vorgezeichneten Dreiecke spritzen. Im 190 °C Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen ca. 15 Minuten backen. Der Teig sollte schön goldgelb aussehen.
-
Die Flammenden Herzen komplett auskühlen lassen. Die Kuvertüre im Wasserbad schmelzen. Jeweils eine Innenseite mit Marmelade bestreichen und eine weitere Hälfte daraufsetzen. Zur Hälfte in Kuvertüre baden und auf dem Backpapier erkalten lassen.
-
Die Flammenden Herzen halten sich in einer Dose locker 1-2 Wochen.
Also, liebe Ines, wenn Deine Käsespätzle auch nur halb so köstlich sind wie Deine Herzen, dann ziehen Herr Wallygusto und ich bei Dir ein. 😉
Das Gebäck sieht super lecker aus. Die Weihnachtsbäckerei steht bei mir noch an. Diese flammenden Herzen wären aber bestimmt schon vorher gegessen:) Auf deinem Blog gibt es doch bestimmt noch eine landes- oder ortsübliche Spezialität? Das wäre dann etwas für meine Blogparade. Vielleicht magst du mitmachen und ein Rezept verlinken:https://ein-kleiner-blog.blogspot.de/2017/10/blogparade-was-isst-man-hier.html Ich würde mich freuen.
LG Elke
Liebe Elke, da schau ich gleich mal bei dir vorbei. Die Flammenden Herzen sind kein klassisches Weihnachtsgebäck, sondern es gibt sie das ganze Jahr über. Du solltest sie auf jeden Fall mal probieren. Lohnt sich 😉
Liebe Grüße,
Ines
Hey liebe Ines,
ich bin baff von deinem tollen Blog. Dass ich den Blog bisher nicht kannte, ist ja fast schon tragisch. Er wird sofort abonniert. Ganz tolle Profi-Fotos, tolle Deko und vor allem tolle Rezepte. Da kriegt man richtig Lust, gleich ein Rezept nachzukochen.
Liebe Grüße
Liebe Maren, danke für das Kompliment. Freut mich sehr 🙂
Auf ganz bald,
Ines
Hallo Ines!
Deine Rezepte gehen mir zu Herzen (und landen auf meinen Hueften). Meine Mutter ist auch in Schwaebisch Gmuend geboren, ich bin in Schwaben aufgewachsen und habe waehrend meiner Studienzeit 5 Jahre in Muenchen gelebt.
Vielen Dank fuer die tollen Rezepte!
Sabine
Liebe Sabine, oh das freut mich sehr zu hören. Und wie lustig, dass wir eine so ähnliche Geschichte haben 🙂
Ganz liebe Grüße
Ines
Der Tip mit dem Dreieck ist super! Dankeschön.