Schwäbische Fasnetsküchle

Neben den gefüllten Krapfen gibt es für mich als Schwäbin zur Faschingszeit auch ganz klar immer ein paar Fasnetsküchle. Die bestehen aus dem gleichen Hefeteig wie Berliner bzw. Krapfen, unterscheiden sich aber in der Form und haben auch keine Füllung. Aber auch die schwäbisch-alemannische Fasnet unterscheidet sich vom Karneval wie man ihn aus Köln, Düsseldorf oder Mainz kennt. Während am 11.11. im Rheinland die närrische Zeit beginnt, wird bei uns im Schwabenland erst am 06.01. das Kostüm rausgeholt. Dieser Tag wird abends mit dem „Häs entstauben“ gefeiert und ist der Startschuss in eine kurze aber intensive Faschingszeit. Häs bedeutet übrigens nichts anderes wie Klamotte/Kostüm.

Zur Faschingszeit werden im Schwabenland gerne ein paar Fasnetsküchle schnabuliert. Das Schmalzgebäck wird in einer Zimt-Zucker-Mischung gewälzt und am besten noch lauwarm verspeist.

Ab Dreikönig also gehen die Veranstaltungen und Umzüge in jedem größeren Dorf los. Die teilweise Angst einflößenden, aufwendig geschnitzten Holzmasken sind dann überall zu sehen und das rhythmische Läuten der an den Kostümen hängenden Glocken ist in den Straßen zu hören. Musikalisch werden die Umzüge oft von Schweizer Musikgruppen unterstützt und die bringen ordentlich Stimmung mit. Und genau zu dieser Zeit werden auch die schwäbischen Fasnetsküchle rausgebrutzelt und verspeist, denn sie gehören genau so fest zur 5. Jahreszeit wie für die Narren ihre Kostüme.

Schwäbische Fasnetsküchle

Zutaten

  • 500 g Mehl
  • 1/2 Würfel frische Hefe
  • 180 ml Milch
  • 70 g Butter
  • 50 g Zucker
  • 2 Eier (M)
  • 1/2 Zitrone, Schale davon
  • 1 Prise Salz
  • Sonnenblumen- oder Rapsöl zum Frittieren

Zubereitung

  1. Die Milch mit der Butter lauwarm erhitzen. Die Hefe darin auflösen und 10 Minuten ruhen lassen.

  2. Mehl, Zucker, Eier, Zitronenschale und eine Prise Salz in die Rührschüssel der Küchenmaschine abwiegen. Die Hefemilch untermischen und alles zu einem glatten Hefeteig verkneten (sollte er noch zu stark kleben, portionsweise noch etwas Mehl unterkneten). Den Teig abgedeckt 1 Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.

  3. Den aufgegangenen Teig erneut kurz durchkneten. Auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche auf 1 cm Dicke auswellen. Mit einem Rädchen Rauten ausschneiden und auf der Arbeitsfläche erneut abdecken und 15 Minuten gehen lassen. Mit einer Gabel die Rauten mehrmals einstechen.

  4. In einem Topf neutrales Öl (Sonnenblumen- oder Rapsöl) zum Frittieren erhitzen. Die Fasnetsküchle portionsweise von beiden Seiten frittieren. Noch warm in einer Zimt-Zucker-Mischung wälzen.

Die schwäbischen Fasnetsküchle werden wie der Name schon verrät zur Faschingszeit gegessen. Der Hefeteig wird wie Krapfen bzw. Berliner frittiert und in einer Zimt-Zucker-Mischung gewälzt. | www.muenchner-kueche.de #fasnetsküchle #fasching #hefeteig #schmalzgebäck

12 Kommentare

  1. Steffi

    Oh, die schauen ja richtig lecker aus, vor allem mit Zimt. Ich liebe Zimt 🙂 Hören sich gar nicht so kompliziert an. Die könnte ich am Sonntag ausprobieren. Sind auch schön handlich.
    Liebe Grüße,
    Steffi

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    • Ines

      Liebe Steffi, ich steh auch total auf Zimt. daher ist die Mischung klasse. Du kannst auch ein wenig mehr Zimt nehmen. Ich werde am Samstag auch nochmal eine Portion brutzeln 🙂
      Liebe Grüße,
      Ines

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      • Brigitte Unbescheiden

        War einfach zu machen und hat super geschmeckt!

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  2. Cornelia Digel

    Liebe Ines, ich backe auch jedes Jahr Fasnetsküchle, allerdings wie meine Mutter, nicht süß. Der Teig wird wie deiner, jedoch ohne Zucker und Gewürze, dafür mit mehr Salz gemacht. Das hat den Vorteil, dass die Küchle schön aufgehen und beim Backen nicht so schnell dunkel werden. Sie werden allerdings auch nach Belieben in Zucker und Zimt gewälzt und zu Kompott gegessen. Ohne Zucker schmecken sie auch zu Lauchsuppe oder grünem Salat.
    Ich werde am Sonntag auch wieder welche backen.
    Liebe Grüße
    Conny

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    • Conny

      Ich schreibe jetzt immer unter dem Namen Conny

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  3. M.Weiß

    Habe das Rezept heute ausprobiert also mir schmecken sie nicht so gut daher werde ich mein altes Rezept weiter verwenden.

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    • Ines

      Hallo,
      es ist natürlich sehr schade, dass dir das Rezept nicht so gut geschmeckt hat. Aber es ist ja immer gut, wenn du dann auf ein anderes zurückgreifen kannst.
      Liebe Grüße,
      Ines

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  4. Sonja

    Hallo, ich habe heute durch Zufall das Rezept gesehen. Meine Oma hat immer so leckere gemacht. Von daher habe ich jetzt das Grundrezept gefunden und kann es dann anpassen.
    Übrigens: Auch wenn es unglaublich klingt, aber ein richtiger Schwabe isst dazu Kartoffelsalat. Somit gab es während der Faschingszeit bei meiner Oma immer Fasnetsküchle mit Kartoffelsalt als festes Mittagessen. So esse ich übrigens bis heute noch auch Pfannkuchen. Macht der Kindheitsgewohnheiten.

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    • Ines

      Klingt echt crazy. Aber ich kann es mir sogar ein stückweit vorstellen 🙂

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    • Waltraud Niethammer

      Hallo Sonja…auch ich kenne Fasnetsküchle (ganz normal in Zucker gewälzt, allerdings war der Teig kaum süß ) aus meiner Kindheit mit Kartoffel- und Ackersalat.
      Meine Familie hats mir nie geglaubt…Ich danke für diese Info.

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  5. Alexandra Schick

    Hallo
    Ich habe heute die Fasnetsküchle ausprobiert die sind richtig lecker 😊
    Ich habe nur eine Frage bei den ersten Küchle bleibt die Zuckermischung gut kleben aber durch das Öl verklebt alles gibt es da einen Trick ?
    Liebe Grüße
    Alexandra

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    • Ines

      Liebe Alexandra,
      wenn ich die Fasnetsküchle aus dem Fett nehme, lasse ich sie erst kurz auf einem Teller mit Küchenpapier abtropfen. Anschließend wälze ich sie in der Zuckermischung. So verklebt nichts 🙂
      Liebe Grüße,
      Ines

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  1. Tante Mathildas Kirschkuchen | Aufgetischt | ÜberSee-Mädchen - […] in München, doch sie hat auch (wie ich) schwäbische Wurzeln. Deshalb gibt es zum Beispiel auch Fasnetsküchle auf ihrem…

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Hallo ihr Lieben! Schön, dass ihr auf meinen Blog gefunden habt. Ich hoffe ihr findet ein paar Rezepte die euch ansprechen und kommt immer wieder gerne vorbei. Liebe Grüße, Ines

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