Neben vielen verschiedenen Kürbisrezepten darf im Herbst ein weiterer Klassiker auf keinen Fall fehlen. Was wäre denn dieser Klassiker? Natürlich der Zwiebelkuchen. Mit diesem herzhaften Kuchen verbinde ich ein großes Stück Heimat. Denn im süddeutschen Raum bekommt man ihn zur Herbst- und Winterzeit nicht nur beim Bäcker zu kaufen, sondern auch verschiedene Marktstände auf dem Wochenmarkt bieten ihn an. Und so gab es schon zu Kinderzeiten nach dem ein oder anderen gemeinsamen Samstagseinkauf ein großes Stück Zwiebelkuchen auf die Hand. Wie gut, dass ich dann später, im zarten Alter von 16 Jahren, selber bei einem dieser Bäckerei-Stände mein Taschengeld aufgebessert habe und somit direkt an der Quelle saß.
Doch auch im April und Mai ist bei uns im Schwabenland der Zwiebelkuchen nicht wegzudenken. Denn da beginnt bei uns die Saison der sogenannten Hockete. Der was???? Ein Dorffest, das meistens von lokalen Vereinen oder ähnlichem organisiert wird. Dabei gibt es regionales, traditionelles zünftiges Essen zu kaufen, außerdem natürlich schwäbisches Bier und Wein. Im Backhäusle kann man dann auch frisch gebackenens Brot aus dem Holzofen kaufen. Die örtliche Blaskapelle darf natürlich ebenfalls nicht fehlen. Und weil dabei alle so nett zusammen sitzen, heißt das ganze Hockete (sprich: hocken=sitzen).
Frischer Zwiebelkuchen mit Mürbteig
Hier und heute ist der Zwiebelkuchen mit einem Mürbteig zubereitet. Genauso gut schmeckt er aber, frisch gebacken, mit einem Hefeteig. Ganz egal wie man sich den Zwiebelkuchen zusammenstellt, er schmeckt eigentlich in allen Varianten wunderbar. Mit Mürbteig oder Hefeteig. Mit Speck oder ohne. Mit Kümmel oder nur mit Salz und Pfeffer gewürzt. Am besten jeder so wie er es am liebsten mag. Was das Original ist, daran scheiden sich, glaube ich, wie so oft die Geister. Mir egal, Hauptsache er schmeckt. Dazu passt ein Glas (Neuer) Wein oder ein frisches Bier.
Zwiebelkuchen
Springform Ø 28 cm
Zutaten
Mürbteig
- 300 g Mehl
- 150 g kalte Butter
- 1 Ei (M)
Füllung
- 700 g Zwiebeln
- 15 ml Rapsöl
- 3 Eier (M)
- 350 g saure Sahne
- 50 ml Milch
- Salz, Pfeffer, ganzer Kümmel
Zubereitung
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Für den Mürbteig Mehl, die Butter in Würfel, Ei, eine große Prise Salz und zwei EL kaltes Wasser zu einem glatten Teig verkneten. Im Kühlschrank für mindestens 30 Minuten kühlen.
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In der Zwischenzeit die Zwiebeln schälen und sehr fein würfeln. In einem Topf das Rapsöl erhitzen und die gewürfelten Zwiebeln darin glasig andünsten. Beiseite stellen und abkühlen lassen.
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Eine Springform mit Backpapier auslegen und den Mürbteig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche ausrollen. In die Springform setzten und einen 4 cm hohen Rand hochziehen. Mit Backpapier bedecken und mit Backlinsen auslegen. Im 180 °C Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen für 20 Minuten blind backen.
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In einer Rührschüssel die saure Sahne, restlichen Eier und Milch verquirlen. Mit Salz, Pfeffer und Kümmel abschmecken. Die abgekühlten Zwiebeln zugeben und verrühren.
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Die Backlinsen und das Backpapier entfernen und die Zwiebelmasse in die Form füllen. Weitere 50 Minuten backen bis der Zwiebelkuchen eine schöne goldgelbe Farbe hat.
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